Gandhi als Glaubender

- Best.-Nr.: 446722
Mahatma Gandhi war der Erste, der aktive Gewaltfreiheit als Handlungsprinzip für das politische und gesellschaftliche Feld erschlossen hat. Sein Lebenswerk eröffnet neue Zugänge zur Bergpredigt Jesu und zur Kreuzestheologie. Es hat herausragende Persönlichkeiten wie Martin Luther King und Nelson Mandela inspiriert. Die Auseinandersetzung mit den Ideen und Erfahrungen Gandhis ist in Europa insgesamt nicht sehr stark, innerhalb der Kirchen lässt sie sich fast nicht nachweisen. Im Kontext der europäischen Theologie wird seit den Reiseplänen von Dietrich Bonhoeffer Anfang der 1930er Jahre kaum noch nach Indien geschaut.
Mit diesem Buch liegt erstmals in deutscher Übersetzung eine relevante katholisch-theologische Arbeit aus dem indischen Diskurs über Gandhi vor, die seine Praxis der aktiven Gewaltfreiheit in ihren religiösen und philosophischen Hintergründen aufschlüsselt. Bedeutung gewinnt diese Stimme auch angesichts des Aufrufs von Papst Franziskus zur aktiven Gewaltfreiheit als christlichem Lebensstil. Von wem sollte man eine solche Handlungsperspektive besser lernen können als von Mahatma Gandhi?
Der Autor George Pattery S.J. war bis 2020 Präsident der Süd-Asiatischen Jesuitenprovinzen mit der Zuständigkeit für die Jesuiten in Indien, Sri Lanka, Nepal, Bangladesch, Bhutan, Pakistan und Afghanistan. Er schloss 1990 sein Promotionsstudium an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom mit einer Arbeit über den Zentralbegriff der Lehre Gandhis: "Satyagraha", ab. Er war Dozent an der Central Government University of Visva-Bharati in Santiniketan/Kalkta (von Rabindranath Tagore gegründet), wirkte danach als Gastdozent an verschiedenen Hochschulen, zuletzt als Assoziierter Professor am Vidyajyoti-College in Neu Dehli. Seit 2021 lebt er im St. Xavier's College in Kalkutta, seiner Jesuitenprovinz.